Rückdrängung des giftigen Wasser-Kreuzkrautes

Maßnahmen zur Rückdrängung des giftigen Wasser-Kreuzkrautes im Naturschutzgebiet Sinngrund

In den vergangenen Jahren hat im Sinngrund eine starke Ausbreitung des Wasser-Kreuzkrautes stattgefunden. Die giftigen Pflanzen können durch Futteraufnahme zu bleibenden Leberschäden besonders bei Pferden und Rindern führen. Um die Giftpflanzen weiter zurückzudrängen und eine Futternutzung der Sinnwiesen langfristig zu erhalten, wird der Naturpark Spessart e.V. auch in 2021 Pflegemaßnahmen in Abstimmung mit den betroffenen Landwirten und dem AELF-Karlstadt durchführen. Auf mäßig befallenen Flächen (1-10 Pflanzen/m2) erfolgt ein händisches Ausstechen. Ursprünglich sollte dies ein rund 30-köpfiger Arbeitstrupp des Bergwaldprojekt e.V. vor der ersten Mahd durchführen, so dass der Aufwuchs danach uneingeschränkt nutzbar ist. Corona-bedingt musste der Einsatz nun auf Mitte Juli verschoben werden. Ggf. muss auch im Juli mit örtlichen Freiwilligen improvisiert werden, wenn eine Unterbringung angereister freiwilliger nicht möglich ist. Dann würden örtliche Helfer gesucht und auf Stundenbasis bezahlt (ZHLE-Satz 12,15 €/h). Interessierte Helfer können sich gerne beim Naturpark Spessart e.V. registrieren. Die ausgestochenen Pflanzen werden über Container entsorgt und thermisch verwertet.

Auf stark befallenen Flächen (über 10 Pflanzen/m2) erfolgt etwa ab Mitte/Ende Juli ein zweimaliges Abmähen und Abfahren durch den Maschinenring Arnstein. Das giftige Material wird dann über eine Biogasanlage verwertet. Auch der weitere Aufwuchs dieser Flächen ist nicht als Futter nutzbar, da die Kreuzkraut-Pflanzen nachtreiben. Bei einem zweiten Pflegedurchgang im Spätsommer wird bei sehr niedrigen Beständen ein Absaugmulcher eingesetzt. Pflanzen, die noch ein drittes Mal (bodennah) nachblühen, müssen im Spätherbst händisch ausgestochen werden. Die Pflegemaßnahmen finden im gesamten Naturschutzgebiet Sinngrund (Obersinn bis Schaippach) statt. Detailkarten zu ihren Grundstücken können Sie beim Naturpark Spessart einholen. Sollten Sie Wiesen mit Kreuzkraut-Befall bewirtschaften: Mähen Sie den ersten Schnitt unbedingt bis Mitte Juni. Nur solange die Kreuzkrautpflanzen noch sehr niedrig sind, können Sie entsprechendes Futter nutzen! Für die Eigentümer entstehen dadurch keine Kosten.

Achtung: Wenn Sie als Bewirtschafter der Flächen mit den genannten Maßnahmen nicht einverstanden sind, teilen Sie dies Projektleiter Julian Bruhn unter julian.bruhn@naturpark-spessart.de, 09351 603 421, Frankfurter Str. 4, 97737 Gemünden a.Main mit. Bitte achten Sie dann unbedingt eigenverantwortlich darauf, dass keine Kreuzkraut-Pflanzen zur Blüte gelangen und sich somit im Gebiet keine neuen Samen verbreiten können.

Als Ansprechpartner der Landwirte haben sich folgende Personen bereit erklärt:

Schaippach: Christiane Geiger (Schäferei Michler)
Rieneck: Andreas Keßler
Burgsinn: Frank Pechmann
Mittelsinn: Marco Blum
Obersinn: Oskar Weber

Die geschilderten Maßnahmen werden durch die Regierung von Unterfranken gefördert und von den Sinngrundgemeinden unterstützt. Sie sind mit den Naturschutzbehörden und der Landwirtschaftsverwaltung eng abgestimmt.